Inhalt

  1. Die Grundgedanken des INQA-Checks „Gesundheit“
  2. Für wen ist der Check gedacht?
  3. Wer steckt hinter dem Check?
  4. Wie kann mit dem Check gearbeitet werden?
  5. Die Praxisvereinbarungen und Selbstbewertungs-Checks der Offensive Mittelstand

Die Gesundheit der Beschäftigten ist Basis für ein gesundes Unternehmen. Dies belegen viele gute und erfolgreiche Betriebe. Der INQA-Check „Gesundheit“ zeigt auf, wie gute Unternehmen die Gesundheit ihrer Beschäftigten für den Unternehmenserfolg fördern und nutzen. Er fasst die Erfahrungen dieser erfolgreichen und innovativen Unternehmen sowie die Erkenntnisse wissenschaftlicher Forschung für Sie zusammen. Er ist als Selbstbewertungs- Check und gemeinsamer Praxisstandard aller Partner der Offensive Mittelstand entwickelt worden.

Mit dem INQA-Check „Gesundheit“ können Sie systematisch alle Potenziale der „Gesundheit“ für Ihren Betrieb erschließen:

Ergänzend dazu sind im Rahmen des Projektes Transfer+ weitere Instrumente wie ein „Leitfaden für ein strukturiertes Jahresgespräch“, ein „Scribble Video“ sowie eine Dialogbox und „Kurzcheck-Führung-Wissen-Kompetenz“ erarbeitet worden. Die Dokumente sind auf den Internetseiten der Sozialpartner sowie unter: www.transferplus.info und www.chemie-sozialpartner.de veröffentlicht.



Die Grundgedanken des INQA-Checks „Gesundheit“

Durch die Bearbeitung des INQA-Checks „Gesundheit“ erhalten Sie Anregungen, Ihre Strukturen und Prozesse so zu optimieren, dass ein gesünderes Arbeiten möglich wird. Als Bestandteil der Unternehmenskultur wird Gesundheit als ein Thema verstanden, das in Alltagsentscheidungen- und Handlungen von allen Beteiligten im Betrieb berücksichtigt wird.

Bei der Entwicklung des INQA-Checks „Gesundheit“ wurden maßgebliche Qualitätsstandards für den Aufbau eines systematischen Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) berücksichtigt1. Das Instrument kann als systematischer, niederschwelliger Einstieg in das Thema „Gesundheit“ genutzt werden.

Nach dem Präventionsgesetz können viele Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung in den Unternehmen finanziell unterstützt werden (siehe Punkt 1.3).

Zusatznutzen: gesetzliche Verpflichtungen überprüfen

Der INQA-Check „Gesundheit“ hilft Ihnen auch die Erfüllung gesetzlicher Verpflichtungen zu überprüfen, zum Beispiel im Bereich des Betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) und des Arbeitsschutzes.

Die wesentliche Grundlage des betrieblichen Arbeitsschutzes ist die Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung (ArbSchG § 5). Der INQA-Check „Gesundheit“ kann als Einstieg in die Gefährdungsbeurteilung zum Thema Gesundheit genutzt werden. Er verdeutlicht Ihnen die Handlungsfelder, in denen Sie gemeinsam mit Ihren Beschäftigten aktiv werden sollten. Die konkreten Verweise auf die Rechtsvorschriften sind im Online-Tool hinterlegt.

 

Mann mit Werkstück Für wen ist der Check gedacht?

Mit dem Check können vor allem kleine Unternehmen zielgerichtet überprüfen, wie sie in Sachen Gesundheit aufgestellt sind. Auch größere Unternehmen finden in dem Check Anregungen und Ideen. Zudem eignet er sich für eine leitfadengestützte Beratung in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU).



Wer steckt hinter dem Check?

Der INQA-Check „Gesundheit“ für die chemische Industrie, die Glas- und Solarbranche und die Kautschukindustrie ist eine branchenorientierte Version des INQA-Checks „Gesundheit“. Der INQA-Check „Gesundheit“ wurde von der Offensive Mittelstand – Gut für Deutschland, einem eigenständigen nationalen Netzwerk unter dem Dach der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA), entwickelt und auf dem Plenum verabschiedet.

Die Konzepterstellung und die Moderation des Abstimmungsprozesses des INQA-Check „Gesundheit“ erfolgte durch das Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung der AOK Rheinland/Hamburg in Köln gemeinsam mit den Partnern der Offensive Mittelstand. Die Entwicklung des Checks wurde vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert und von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) fachlich begleitet.

Die Weiterentwicklung des Checks zum INQA-Check „Gesundheit“ für die chemische Industrie, die Glas- und Solarbranche und die Kautschukindustrie wurde im Rahmen des Projekts Transfer+ der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) in einem sozialpartnerschaftlichen Prozess gemeinsam mit dem Arbeitgeberverband der Deutschen Kautschukindustrie (ADK), dem Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC), dem Bundesarbeitgeberverband Glas und Solar (BAGV GLAS+SOLAR), der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) und gefördert durch die Hans-Böckler- Stiftung (HBS) entwickelt.

Der INQA-Check „Gesundheit“ für die chemische Industrie, die Glas- und Solarbranche und die Kautschukindustrie wurde als Selbstbewertungscheck und gemeinsamer Praxisstandard entwickelt. Herausgegeben wird der INQA-Check von der „Offensive Mittelstand – Gut für Deutschland“, einem eigenständigen Netzwerk unter dem Dach der „Initiative Neue Qualität der Arbeit“ (INQA). Er ermöglicht kleinen und mittleren Unternehmen, die Potenziale ihrer Gesundheitsförderung und ihres Gesundheitsmanagements zu überprüfen und auszuschöpfen. Der INQA-Check „Gesundheit“ behandelt alle wesentlichen Themen der Gesundheitsförderung und des Gesundheitsmanagements.

Die Initiative Neue Qualität der Arbeit ist eine gemeinsame Initiative von Bund, Ländern, Arbeitgeberverbänden und Kammern, Gewerkschaften, der Bundesagentur für Arbeit, Unternehmen, Sozialversicherungsträgern und Stiftungen. Ihr Ziel: mehr Arbeitsqualität als Schlüssel für Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit am Standort Deutschland. Dazu bietet die im Jahr 2002 ins Leben gerufene Initiative inspirierende Beispiele aus der Praxis, Beratungs- und Informationsangebote, Austauschmöglichkeiten sowie ein Förderprogramm für Projekte, die neue personal- und beschäftigungspolitische Ansätze auf den Weg bringen.

In der Offensive Mittelstand – Gut für Deutschland koordinieren die Institutionen, die kleine und mittlere Unternehmen unterstützen. ihre Angebote und Leistungen. Die Offensive Mittelstand fördert eine erfolgreiche, mitarbeiterorientierte Unternehmensführung durch die Entwicklung zeitgemäßer Praxisvereinbarungen sowie Selbstchecks und bietet vielfältige regionale Unterstützungsstrukturen. Derzeit arbeiten rund 400 Partner in der „Offensive Mittelstand – Gut für Deutschland“, unter anderem Bund und Länder, Unternehmerverbände, Gewerkschaften, Berufs- und Fachverbände, Innungen, Kammern, Agentur für Arbeit, Berufsgenossenschaften, Krankenkassen, Rentenversicherung, Wirtschaftsförderer, Forschungsinstitute und Dienstleister. Träger der Offensive Mittelstand ist die Stiftung „Mittelstand – Gesellschaft – Verantwortung“.

Dieser INQA-Check „Gesundheit“ wurde im sozialpartnerschaftlich ausgerichteten Projekt Transfer+ im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit weiterentwickelt. Unter dem Motto „Gesunde Arbeit, Gesunde Menschen, Zukunftsfähige Unternehmen“ wurde in Transfer+ an konkreten Hilfestellungen für die Entwicklung und Ausgestaltung gesundheitsförderlicher Rahmenbedingungen in den Betrieben der beteiligten Branchen Kautschuk und Chemie sowie Glas und Solar gearbeitet. In gemeinsamen Workshops mit Führungskräften, Betriebsräte/-innen und Beschäftigten wurden mithilfe von Produkten der Initiative Neue Qualität der Arbeit Bestandsaufnahmen durchgeführt, gemeinsame Handlungsfelder identifiziert und Prozesse eingeleitet, durch die gesundheitsförderlichen Maßnahmen in den Unternehmen unterstützt werden.

Die sozialpartnerschaftliche Kooperation erfolgt dabei in enger Zusammenarbeit des Arbeitgeberverbands der Deutschen Kautschukindustrie (ADK), des Bundesarbeitgeberverbands Chemie (BAVC), des Bundesarbeitgeberverbands Glas und Solar (BAGV GLAS+SOLAR), der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) sowie des Qualifizierungsförderwerks Chemie (QFC) als ausführender Projektorganisation und gefördert durch die Hans-Böckler-Stiftung (HBS). Die beteiligten Partner setzen gemeinsam konsequent auf die sozialpartnerschaftliche und nachhaltige Zusammenarbeit, die sowohl die Arbeitgeber- als auch die Arbeitnehmerseite im Blick hat.

Mit dem klaren Fokus auf die Branchen Kautschuk, Chemie und Glas und Solar bietet dieser INQA-Check „Gesundheit“ praxisnahe und konkrete Hilfestellungen für die branchenspezifischen Bedarfe. Die in den Betrieben vor Ort entwickelten und erprobten Instrumente spiegeln dabei die betriebliche Realität wider und gewährleisten so, dass der INQA-Check „Gesundheit“ statt grauer Theorie einen praktischen Nutzen bietet. Logos der Kooperationspartner

Wie kann mit dem Check gearbeitet werden?

Die „Starthilfe“ gibt eine Übersicht über die Themenfelder des Checks und ermöglicht Ihnen festzustellen, in welchem Bereich Sie den größten Handlungsbedarf haben.

Der Check umfasst sechs Themen-Bausteine. Er kann wie ein Werkzeugkasten genutzt werden. Sie können sich einzelne Themen auswählen oder Sie können alle Themen des Checks von vorne nach hinten bzw. in einer frei gewählten Reihenfolge durchgehen (dauert ca. 30 bis 60 Minuten). Danach wissen Sie, wie Sie in den einzelnen Themenbereichen dastehen und wo Sie Verbesserungsmöglichkeiten in Ihrem Unternehmen haben. Die weitere Bearbeitungsdauer (zum Beispiel bei „Meine Maßnahmen“) hängt ab von der Anzahl der Checkpunkte, bei denen Sie Handlungsbedarf sehen.



 

Die Praxisvereinbarungen und Selbstbewertungs-Checks der Offensive Mittelstand

Der INQA-Check „Gesundheit“ ist ein Teil der Selbstbewertungs-Checks und Praxisstandards der Offensive Mittelstand, mit denen Betriebe ihre Potenziale zu den jeweiligen Themen erschließen können.

Das Besondere all dieser Instrumente:

Der INQA-Check „Gesundheit“ sowie alle anderen INQA-Checks wurden von der Offensive Mittelstand im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit erarbeitet. Die Nutzung aller Instrumente ist kostenfrei.

 

1 Deutsches Institut für Normung (2012). DIN SPEC 91020 Betriebliches Gesundheitsmanagement, Berlin; GKV-Spitzenverband (Internet: 27.05.2013): Stichwort „Betriebliche Gesundheitsförderung“, https://www.gkv-spitzenverband.de, Berlin; GKV-Spitzenverband (Hrsg.) (2018): Leitfaden Prävention – Handlungsfelder und Kriterien nach § 20 Abs. 2 SGB V, Berlin; DGUV (2011): Gemeinsames Verständnis zur Ausgestaltung des Präventionsfeldes „Gesundheit im Betrieb“ durch die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung und die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), Berlin; DGUV (2014): Qualitätskriterien im Präventionsfeld „Gesundheit im Betrieb“ der gesetzlichen Unfallversicherungsträger und der DGUV; DGUV (2014): Fachkonzept „Führung und psychische Gesundheit“, Berlin; Europäisches Netzwerk fÜr Betriebliche Gesundheitsförderung (2011): Luxemburger Deklaration zur betrieblichen Gesundheitsförderung in der Europäischen Union, Essen